... das ist hier die Frage. Aber Cheyenne, ein gealterter Rockstar, weiß es besser als der kleine dicke Junge aus Huntsville in Tennessee. "This must be the place" ist eindeutig von den Talking Heads. David Byrne höchstpersönlich tritt im Film den Beweis an und kredenzt dem Zuschauer nicht nur eben diesen Song, sondern dazu eine grandiose Bühnenshow!
Eine von vielen schönen Szenen aus dem gleichnamigen Film "Cheyenne - This Must Be the Place", in der ein großartiger Sean Penn den völlig - und hier passt eigentlich nur die treffende englische Bezeichnung - drug fucked Cheyenne spielt, der irgendwo in der Vergangenheit stecken geblieben ist und sein Dasein als wandelndes Kuriositätenkabinett fristet. Alles an dieser Figur ist völlig überzogen und scheint trotzdem unglaublich echt: die mit Schminke übermalten Falten, der komplett unterbelichtet wirkende Blick, der ungelenke Gang wie auf Eiern, die piepsig getragene Stimme und die anstrengende Langsamkeit, mit der Cheyenne durchs Leben kriecht. Bereits zu Anfang des Films fragt man sich, wie lange Sean Penn für diesen Gesichtsausdruck aus einer Mischung von Traurigkeit, Naivität und einer großen Portion Verlebtheit vor dem Spiegel üben musste. Auf jeden Fall ist er überzeugend. Wie ein Außerirdischer lässt Penn seine Figur, stets mit einem Rollkoffer ausgerüstet, durch die Shopping Mall, den Flughafen und die amerikanische Provinz schleichen, anfänglich auf der Suche nach Ablenkung von seiner trostlosen Existenz als reicher aber gescheiterter Mann, was im Laufe des Films zu einer Art Mission für seinen verstorbenen Vater wird.
Die Geschichte wird mit langsamen und extrem konstruierten Bildern erzählt, ein Umstand, der Fans von Romantic Comedies nicht bekommen wird. Dafür belohnt er die Freunde des Autorenkinos mit tollen Filmbildern, unerwarteter Komik, die oft aus fast beiläufigen Details hervorspringt, und einem Soundtrack, der das Tempo des Films widerspiegelt und es trotzdem in sich hat.
Einzig und allein das Ende der Geschichte wirkt ein wenig gezwungen. Nicht nur, dass Cheyenne letztendlich doch noch mit Rauchen anfängt, um zu signalisieren, dass er eine bemerkenswerte Entwicklung, eine Art verspätetes Coming of Age, durchgemacht hat und nun erwachsen geworden ist. In der allerletzten Szene kommt er dann auch nach seinem Roadtrip durch die Pampa der USA zurück nach Hause in seine irische Wahlheimat, und zwar von nun an ungeschminkt, mit kurzen Haaren und "normalen" Klamotten. Willkommen in der Normalität scheint das heißen zu wollen. Schade.
Bleibt nur noch zu erwähnen, dass Francis McDermond, die spätestens seit "Fargo" von den Coen Brüdern einen Platz in meiner Hall of Fame der besten Schauspielerinnen inne hat, die Frau spielt, die sich Abend für Abend neben dem kaputten Rockstar abschminkt und in ihrer Freizeit Feuerwehrfrau ist und die die Figur Cheyenne trotz dieser paradoxen Paarung ein wenig mehr in der Wirklichkeit verankert.
Prädikat: empfehlenswert!
Eine von vielen schönen Szenen aus dem gleichnamigen Film "Cheyenne - This Must Be the Place", in der ein großartiger Sean Penn den völlig - und hier passt eigentlich nur die treffende englische Bezeichnung - drug fucked Cheyenne spielt, der irgendwo in der Vergangenheit stecken geblieben ist und sein Dasein als wandelndes Kuriositätenkabinett fristet. Alles an dieser Figur ist völlig überzogen und scheint trotzdem unglaublich echt: die mit Schminke übermalten Falten, der komplett unterbelichtet wirkende Blick, der ungelenke Gang wie auf Eiern, die piepsig getragene Stimme und die anstrengende Langsamkeit, mit der Cheyenne durchs Leben kriecht. Bereits zu Anfang des Films fragt man sich, wie lange Sean Penn für diesen Gesichtsausdruck aus einer Mischung von Traurigkeit, Naivität und einer großen Portion Verlebtheit vor dem Spiegel üben musste. Auf jeden Fall ist er überzeugend. Wie ein Außerirdischer lässt Penn seine Figur, stets mit einem Rollkoffer ausgerüstet, durch die Shopping Mall, den Flughafen und die amerikanische Provinz schleichen, anfänglich auf der Suche nach Ablenkung von seiner trostlosen Existenz als reicher aber gescheiterter Mann, was im Laufe des Films zu einer Art Mission für seinen verstorbenen Vater wird.
Die Geschichte wird mit langsamen und extrem konstruierten Bildern erzählt, ein Umstand, der Fans von Romantic Comedies nicht bekommen wird. Dafür belohnt er die Freunde des Autorenkinos mit tollen Filmbildern, unerwarteter Komik, die oft aus fast beiläufigen Details hervorspringt, und einem Soundtrack, der das Tempo des Films widerspiegelt und es trotzdem in sich hat.
Einzig und allein das Ende der Geschichte wirkt ein wenig gezwungen. Nicht nur, dass Cheyenne letztendlich doch noch mit Rauchen anfängt, um zu signalisieren, dass er eine bemerkenswerte Entwicklung, eine Art verspätetes Coming of Age, durchgemacht hat und nun erwachsen geworden ist. In der allerletzten Szene kommt er dann auch nach seinem Roadtrip durch die Pampa der USA zurück nach Hause in seine irische Wahlheimat, und zwar von nun an ungeschminkt, mit kurzen Haaren und "normalen" Klamotten. Willkommen in der Normalität scheint das heißen zu wollen. Schade.
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Prädikat: empfehlenswert!